Ein hoher Energieverbrauch ist nicht nur schlecht für die Umwelt, er frisst auch tiefe Löcher ins Portemonnaie. Bereits mit einfachen Mitteln und einer Umstellung der Gewohnheiten lässt sich der Verbrauch reduzieren und bares Geld sparen. Größere Umbaumaßnahmen und Neuanschaffungen sind nicht nötig.
Stecker raus
Es klingt banal und ist doch sehr wirksam. Geräte, die im Stand-by-Modus sind, verbrauchen unnötig Strom. Daher sollten sie immer ganz ausgeschaltet werden. Ist das nicht möglich, sollten Verbraucher den Stecker ziehen. Empfehlenswert sind dabei Steckerleisten, bei denen gleich mehrere Geräte per Knopfdruck vom Strom genommen werden können. Ersparnisse von bis zu 50 Euro pro Haushalt und Jahr sind möglich. Tipp: Selbst Ladekabel von Handys und ähnlichen Geräten, die nicht in Nutzung sind, verbrauchen Energie solange sie in die Steckdose gestöpselt sind.
Kabel statt Akku
Telefone, Rasierer oder Zahnbürsten mit einem direkten Netzanschluss verbrauchen deutlich weniger Strom als akkubetriebene Geräte. Wer die Wahl hat, sollte beim Kauf unbedingt darauf achten.
Kurz und weit
Im Winter ist es wichtig, regelmäßig die Räume zu lüften, um die Feuchtigkeit aus den eigenen vier Wänden zu bekommen. Die Faustregel dabei lautet: kurz und weit. Das heißt das Fenster sollte nicht den ganzen Tag auf Kipp stehen, sondern mindestens zwei Mal am Tag einige Minuten ganz aufgemacht werden. Dabei sollte es so lange offenstehen, bis die Luft im Raum merklich abgekühlt ist. Wichtig: währenddessen die Heizung abzudrehen. Die Heizkörper sollten ebenso regelmäßig entlüftet werden – nur so kann sich die Wärme vollständig verbreiten. Das Ventil so lange öffnen, bis die Luft entwichen ist.
Richtig dicht
Ein Großteil der Energie entweicht über undichte Stellen in Haus oder Wohnung. Vor allem die Fenster können eine undichte Stelle sein. Um dies zu überprüfen genügt ein einfacher Test: Wenn sich ein dünner Papierstreifen bei geschlossenem Fenster hindurchziehen lässt, sollte dringend nachgebessert werden. Eingangstüren können an der Unterkante mit einer Bürste versehen werden.
Nicht zu warm, nicht zu kalt
Die Idealtemperatur im Wohn-, Arbeits- und Kinderzimmer liegt tagsüber bei 19 bis 20 Grad und nachts bei 15 bis 17 Grad. Das Schlafzimmer und der Flur dürfen kühler sein – tagsüber jedoch mindestens 16 Grad. Bei niedrigeren Temperaturen kann sich sonst Feuchtigkeit bilden. Die Küche sollte auf 18 Grad geheizt werden. Richtwert: Ein Grad weniger Raumtemperatur spart sechs Prozent der Heizkosten. Wer Haus oder Wohnung für längere Zeit verlässt, sollte die Heizkörper herunterregeln – aber nicht ganz ausschalten. Zudem sollten keine Möbel oder Vorhänge die Heizkörper verdecken.
Hell statt alt
Das Einsparpotenzial beim Licht ist enorm. Alte Leuchtmittel sollten unbedingt gegen neue Lampen ausgetauscht werden. Beispiel: Eine LED erreicht mit zehn Watt die gleiche Helligkeit, wie eine Glühbirne, die rund 60 Watt benötigt. Eine Abschaltautomatik in Flur oder Treppenhaus spart zusätzlich Strom.
Clever kochen
Nicht nur Topf und Deckel sollten passen, entscheidend ist auch die Größe der Herdplatte. Diese sollte von Bräter Pfanne und Co. vollständig bedeckt sein. Bei zu kleinen Töpfen wird unnötig viel Energie in den Raum abgegeben. Gerade bei älteren Herdmodellen empfiehlt es sich, die Kochplatte bereits zehn Minuten vor Garende auszuschalten. Wichtig: Wer ohne Deckel kocht, verbraucht ein Vielfaches der Energie.
Weniger Wasser
Mit einem Sparduschkopf können Verbraucher bis zu 50 Prozent der Wassermenge reduzieren – und das ohne dabei auf Komfort zu verzichten. Ein Sparspülkasten reduziert den Wasserverbrauch pro Spülung von neun auf sechs Litern. Durch den Druck auf die Spartaste halbiert sich die Menge nochmals. Die Klassiker sind ebenfalls nach wie vor sehr wirksam: Wasser während des Zähneputzens zudrehen und Hände nur kalt waschen.
Effizient kühlen
Wer sich einen neuen Kühlschrank kaufen will, sollte auf die Energieeffizienzklasse A+++ bestehen. Beim Aufstellen folgendes beachten: Das Gerät darf nicht neben Wärmequellen wie Heizung, Herd, Geschirrspüler oder Waschmaschine stehen. Die Rückseite muss ausreichend belüftet werden. Zudem sollte vor allem das Eisfach regelmäßig abgetaut werden.
Verbrauch checken
Die Verbraucherzentrale bietet einen sogenannten „Basis-Check“ an, bei dem der Strom- und Wärmeverbrauch ermittelt und einfache und kostengünstige Möglichkeiten aufgezeigt werden, mit denen sich Energie sparen lässt. Die Kosten von 166,60 Euro übernimmt dabei das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.